Solarenergie Förderung 2024: Alle Programme im Überblick

Aktuelle Förderprogramme für Solaranlagen auf Bundes- und Länderebene. Nutzen Sie alle verfügbaren Zuschüsse optimal aus.

Förderung Solarenergie 2024

Überblick der Solarförderung 2024

Die Förderlandschaft für Photovoltaikanlagen in Deutschland ist 2024 so attraktiv wie nie zuvor. Neben der bewährten EEG-Einspeisevergütung gibt es zahlreiche Bundes-, Länder- und Kommunalprogramme, die die Investition in Solarenergie noch rentabler machen. Zusätzlich wurden die steuerlichen Rahmenbedingungen deutlich verbessert.

Bundesweite Förderprogramme

EEG-Einspeisevergütung 2024

Die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist die wichtigste Förderung für Solarstrom:

Aktuelle Vergütungssätze (Stand: Dezember 2024)

Anlagengröße Volleinspeisung Überschusseinspeisung
bis 10 kWp 12,87 ct/kWh 8,11 ct/kWh
10-40 kWp 10,79 ct/kWh 7,03 ct/kWh
40-100 kWp 10,79 ct/kWh 5,74 ct/kWh

Wichtige Änderungen 2024:

  • Kombinationsmodell: Teilung der Anlage in Volleinspeisung und Eigenverbrauch möglich
  • Höhere Vergütung: Deutlich erhöhte Sätze gegenüber Vorjahren
  • Längere Garantie: 20 Jahre Vergütung ab Inbetriebnahme
  • Degression: Nur noch halbjährlich um 1%

KfW-Förderprogramme

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau bietet günstige Finanzierungen:

KfW 270 - Erneuerbare Energien Standard

  • Kreditbetrag: Bis zu 150.000 Euro je Vorhaben
  • Zinssatz: Ab 2,44% effektiver Jahreszins
  • Laufzeit: 5, 10 oder 20 Jahre
  • Tilgungsfreie Zeit: 1-5 Jahre möglich
  • Verwendung: PV-Anlagen, Batteriespeicher, Wallboxen

KfW 442 - Solarstrom für Elektroautos

  • Zuschuss: Bis zu 10.200 Euro
  • Umfang: Ladestation, PV-Anlage, Batteriespeicher
  • Voraussetzung: Elektroauto vorhanden oder bestellt
  • Mindestgröße: 5 kWp PV-Anlage

Steuerliche Förderungen

Umsatzsteuerbefreiung

Seit 2023 gilt eine umfassende Umsatzsteuerbefreiung:

  • 0% Umsatzsteuer auf PV-Anlagen bis 30 kWp
  • Gültig für: Privatpersonen und Wohngebäude
  • Ersparnis: 19% der Anschaffungskosten
  • Auch für Speicher: Batteriespeicher ebenfalls befreit

Einkommensteuerbefreiung

Vereinfachung der Besteuerung von Solarerträgen:

  • Steuerfreiheit für Anlagen bis 30 kWp
  • Rückwirkend: Gilt auch für 2022 installierte Anlagen
  • Keine Gewinnermittlung erforderlich
  • Vereinfachung: Weniger Bürokratie bei Steuererklärung

Länder-Förderprogramme

Baden-Württemberg

Netzdienliche Photovoltaik-Batteriespeicher

  • Zuschuss: 200 Euro pro kWh Speicherkapazität
  • Maximum: 1.000 Euro pro Antrag
  • Voraussetzung: Neue PV-Anlage ab 5 kWp
  • Laufzeit: Bis 31.12.2024

Bayern

10.000-Häuser-Programm

  • PV-Speicher-Bonus: Bis zu 3.200 Euro
  • Wallbox-Bonus: Bis zu 800 Euro
  • Kombination: Mit Energieeffizienz-Maßnahmen
  • Antragstellung: Online über Bayerisches Landesamt für Umwelt

Berlin

SolarPLUS-Programm

  • Stromspeicher: 300 Euro pro kWh (max. 15.000 Euro)
  • PV-Anlagen: 300 Euro pro kWp (max. 5.000 Euro)
  • Besonderheit: Auch für Mieterstromprojekte
  • Zusatzförderung: Für innovative Konzepte bis 65.000 Euro

Brandenburg

1000-Speicher-Programm

  • Zuschuss: 1.000 Euro pro Speicher
  • Voraussetzung: Neue PV-Anlage mindestens 4 kWp
  • Speichergröße: Mindestens 4 kWh nutzbare Kapazität
  • Budget: Begrenzte Mittel, schnelle Antragstellung empfohlen

Hamburg

Solardachkataster

  • Beratungsförderung: Bis zu 500 Euro
  • Anlagenförderung: Bis zu 30.000 Euro
  • Gründach-Bonus: Zusätzliche Förderung bei Kombination
  • Mieterstrom: Besondere Förderung für Mehrfamilienhäuser

Hessen

Hessisches Energieeffizienz-Programm

  • Zuschuss: Bis zu 1.000 Euro pro kWp
  • Maximum: 10.000 Euro pro Anlage
  • Kombination: Mit Energieeffizienzmaßnahmen
  • Zinsgünstiger Kredit: Alternative Finanzierung

Nordrhein-Westfalen

progres.nrw – Klimaschutz

  • Batteriespeicher: 100 Euro pro kWh
  • Quartierspeicher: Bis zu 250.000 Euro
  • Wärmepumpen-Kombi: Zusätzliche Förderung möglich
  • Beratung: 50% der Beratungskosten

Rheinland-Pfalz

Solar-Speicher-Programm

  • Zuschuss: 100 Euro pro kWh Speicher
  • Maximum: 1.000 Euro pro Haushalt
  • Wallbox-Förderung: Zusätzlich 400 Euro
  • Antragstellung: Vor Beauftragung erforderlich

Sachsen

Speicher-Richtlinie

  • Förderquote: 40% der Anschaffungskosten
  • Maximum: 1.000 Euro pro kWh
  • Obergrenze: 10.000 Euro pro Antrag
  • Mindestgröße: 3 kWh nutzbare Kapazität

Kommunale Förderprogramme

Städtische Programme

Viele Kommunen bieten zusätzliche Förderungen:

München

  • Förderprogramm Energieeinsparung (FES): Bis zu 50% Förderung
  • Steckersolar-Sets: 100 Euro Zuschuss
  • Beratung: Kostenlose Energieberatung

Köln

  • Altbau-Förderung: Bis zu 1.500 Euro pro kWp
  • Gründach-Kombi: Zusätzliche 1.000 Euro
  • Beratungsgutschein: 150 Euro Zuschuss

Frankfurt am Main

  • Klimabonus: 200 Euro pro kWp
  • Speicher-Bonus: 200 Euro pro kWh
  • Maximum: 2.000 Euro pro Antrag

Sonderprogramme

Mieterstrom-Förderung

Besondere Unterstützung für Mehrfamilienhäuser:

  • Mieterstromzuschlag: Zusätzlich zur EEG-Vergütung
  • Höhe: 2,67-3,79 ct/kWh je nach Anlagengröße
  • Dauer: 20 Jahre
  • Voraussetzung: Direktvermarktung an Mieter

Agri-PV-Förderung

Innovation für Landwirtschaft:

  • Innovationsausschreibung: Besondere EEG-Vergütung
  • Forschungsförderung: Bis zu 50% der Projektkosten
  • Pilotprojekte: Bis zu 2 Millionen Euro

Floating-PV-Förderung

Solaranlagen auf Gewässern:

  • Innovationsbonus: 1,5 ct/kWh zusätzlich
  • Ausschreibungen: Separate Mengen reserviert
  • Umweltauflagen: Besondere Genehmigungsverfahren

Antragstellung und Fristen

Bundesförderung

EEG-Anmeldung

  • Marktstammdatenregister: Anmeldung vor Inbetriebnahme
  • Netzbetreiber: Anmeldung spätestens einen Monat nach Inbetriebnahme
  • Frist: Vergütung verfällt bei verspäteter Anmeldung

KfW-Antrag

  • Vor Beauftragung: Antrag vor Vertragsabschluss stellen
  • Hausbank: Antragstellung über Hausbank
  • Bearbeitungszeit: 2-4 Wochen

Länderförderung

Allgemeine Hinweise

  • Antragsfrist: Meist vor Beauftragung erforderlich
  • Budgetbegrenzung: Mittel oft begrenzt - schnelle Antragstellung empfohlen
  • Kombinierbarkeit: Meist mit Bundesförderung kombinierbar
  • Verwendungsnachweis: Nachweis der ordnungsgemäßen Verwendung

Förder-Kombination optimieren

Beispielrechnung: 10 kWp Anlage mit Speicher

Position Betrag
PV-Anlage (10 kWp) 12.000 €
Batteriespeicher (10 kWh) 8.000 €
Zwischensumme 20.000 €
Abzgl. 19% USt (befreit) -3.800 €
Landesförderung (z.B. Bayern) -2.000 €
KfW-Zuschuss (falls berechtigt) -3.000 €
Eigenanteil 11.200 €
Ersparnis durch Förderung 8.800 € (44%)

Strategien zur Förderoptimierung

  • Früh informieren: Über aktuelle Programme informiert bleiben
  • Kombination prüfen: Mehrere Förderprogramme kombinieren
  • Timing beachten: Antragfristen und Budgets berücksichtigen
  • Professionelle Beratung: Experten für Förderantragstellung nutzen

Häufige Fehler vermeiden

Antragstellung

  • Zu späte Antragstellung: Viele Förderungen vor Beauftragung beantragen
  • Unvollständige Unterlagen: Alle erforderlichen Dokumente einreichen
  • Falsche Angaben: Technische Daten exakt angeben
  • Fristen verpassen: Verwendungsnachweis rechtzeitig erbringen

Kombinationsregeln

  • Doppelförderung: Keine Doppelförderung derselben Maßnahme
  • Ausschlusskriterien: Manche Programme schließen sich aus
  • Mindestanforderungen: Alle Voraussetzungen erfüllen
  • Verwendungsbindung: Geförderte Anlagen bestimmungsgemäß nutzen

Ausblick 2025

Geplante Änderungen

  • EEG-Novelle: Weitere Verbesserungen geplant
  • Neue Bundesprogramme: Fokus auf Energiespeicherung
  • EU-Förderung: Neue europäische Programme
  • Digitalisierung: Vereinfachung der Antragsprozesse

Trends in der Förderung

  • Sektorenkopplung: Förderung von PV + Wärmepumpe + E-Auto
  • Quartierslösungen: Gemeinschaftliche Energieversorgung
  • Speichertechnologien: Verstärkte Förderung von Batteriespeichern
  • Netzdienlichkeit: Bonussysteme für netzstabilisierende Anlagen

Fazit

Die Förderlandschaft für Photovoltaik ist 2024 so vielfältig und attraktiv wie nie zuvor. Mit der richtigen Kombination aus Bundesförderung, Länderprogrammen und steuerlichen Vorteilen lassen sich die Investitionskosten um 30-50% reduzieren. Wichtig ist eine frühzeitige und professionelle Beratung, um alle verfügbaren Fördermöglichkeiten optimal zu nutzen.

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